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Schule

Bildung Kirche
Im Lager-, Stück- und Steuerbuch der Dorfschaft Breitenbach von 1769 ist folgendes im § 8 Schul-Hauß-Güther vermerkt: „Es hat diese Gemeinde weder ein Schul-Hauß noch dergleichen Güther, sondern es wohnet der Schulmeister zu Mittellstille, wohin die Kinder zur Information gehen müßen und hat derselbe von diesem Orte weiter keine Besoldung, als das SchulGeld und was er bey denen so genannten Umgängen auf Fastnacht und Grünendonnerstag bekommt, zu gewarten.“[1]

1864 entstand das Simultangebäude. Dies beinhaltete eine Schule, eine Schulmeisterwohnung und einen Betsaal.[2]
In den Aufzeichnungen findet man 1895 den Lehrer Herrn Endter, 1900 ein Herr Henning.
1905 kam der Lehrer Hans Rühl nach Breitenbach. Er stand für Zucht und Ordnung an der Schule.[3]
                                                                                                                                                                                                                                                    
  Simultangebäude 20-er Jahre                                         Lehrer Rühl  1910
                                                
Es gab eine Klasse. Neben dem Friedhof war ein Schulbeet angelegt. Der Lehrer Rühl hatte eine Kuh. Sie stand im Anbau hinter dem Simultangebäude. Die Kinder konnten das Melken erlernen. Im Saal der Bodesheimischen Wirtschaft standen die Turngeräte wie Reck und Barren. Damals gab es keinen offiziellen Turnunterricht. Die Kinder trafen sich nachmittags zum Turnen.

 
links unten: Alma Scheiber, Hilde Sauerbrey,Toni Mohr, Erna Münch, Erich Peter, Franz Ritzmann, Erich Bauroth,Erich Reumschüssel
 
 Zweite Reihe v.l.: Ella Bauroth,Meta Peter, Lina Ullrich, Meta Wagner, Hedwig Hüller, Adolph Mohr, Albert Sauerbrey, Herbert Hüller, Franz Scheiber, Hugo Ritzmann, Arno Rebs
  
 Dritte Reihe v.l.: Klara Scheiber, Hilde Linß, Frieda Wilhelm, Else Möller, Lina Mohr, Ernst Münch, Franz Krech, Ewald Kaufmann, Walter Peter
 
 Ganz oben v.l.: Else Rebs, Alwine Schatt, Paula Wagner, Erna Krech, Herta Nothnagel, Karl Münch, Günter Rühl,Karl Mohr und Lehrer Hans Rühl
 
 

1926


Der Vorsitzende des Schulvorstands 1930 war der Bürgermeister Krech, sein Stellvertreter Lehrer Rühl. 1934 wurde das Landjahr eingeführt. Am 01.04.1935 ging Lehrer Rühl in den Ruhestand.
Es unterrichteten seit dem die Lehrer Georg Sattler und Willi Schröder. Nadelunterricht gab Hilde Bauroth geb. Linß.
 
     

Kurt Schellenberger                                              Elli Hoffmann verh. Linß 1935 vor der Schule
 
 
Der Lehrer Horst Linkersdorf war in den 40er Jahren in Breitenbach tätig. Er war nicht so beliebt, denn der Rohrstock kam oft zum Einsatz. Nach dem Krieg wurde das demokratische Schulgesetz erlassen, d.h. alle Kinder haben gleiches Recht auf Bildung. Die Prügelstrafe gab es nicht mehr. Es wurde eine neue Lehrerschaft gebildet.
 
1945 war die Schule ein halbes Jahr geschlossen. Lehrer Gunjahr aus Schmalkalden gab 1945 ein halbes Jahr Unterricht. 1946 kam mit Frl. Margarethe Dessau, geboren in Strassburg, eine Lehrerin nach Breitenbach. Während des Krieges war sie bei der Kinderlandverschickung dabei und kam 1946 über Karlsbad nach Brotterode und dann nach Schmalkalden. Sie mietete ein Zimmer in der Gastwirtschaft Schatt, nutzte das Klavier in der Gaststätte für den Musikunterricht und führte mit den Kindern Theatervorstellungen auf. Außerdem unternahm sie mit den Kindern eine Busfahrt zur Wartburg nach Eisenach und auch zu den Feengrotten nach Saalfeld.


 
 
In der 1. Klasse wurden die Schiefertafel und der Griffel benutzt. Ab 2. Klasse wurde in Schulhefter geschrieben. Nicht jeder konnte sich in den 40 er Jahren einen Schulranzen leisten. Die Klassen 1-8 hatten versetzt Unterricht. So kamen die 7.+8.Klasse gegen 8.00 Uhr, die 5.+6. Klasse gegen 9.00 Uhr, die 3.+4.Klasse gegen 10.00 Uhr und die 1.+2.Klasse noch später. Da hatten die zuerst gekommen Klassen schon wieder Schluss. Der Rhythmus wurde immer mal verändert.


                                                 
Schuleinführung 1950 mit Gerda Lange, Marga Krech, Ursula Möller, Gerhard Hüller, Rudolf


Nach dem Krieg erhielt jedes Schulkind ein Brötchen, in dem Marmelade schon mit eingebacken war. 2 Schüler waren täglich zu Fuß unterwegs, um diese Brötchen von Näherstille abzuholen. Falls sie so spät kamen, dass alle Kinder schon wieder zu Hause waren, wurde die Glocke kurz geläutet. So wussten alle, die Brötchen können in der Schule abgeholt werden.

  


In den 50er Jahren gab die Kachetin Frau Clemen aus Schmalkalden den Religionsunterricht.
 
Der Lehrer Herr Müller war 1949-1958 tätig. Er gab Russischunterricht. Russisch war ein Pflichtfach und wurde ab der 5. Klasse unterrichtet. Da in der Schule nur ein Klassenraum zur Verfügung stand, denn in den anderen Zimmern lebten die Lehrer, unterrichtete Lehrer Müller sein Fach in der Gaststube der Wirtschaft Schatt. Ab dem Schuljahr 1952/53 wurde nur noch die Unterstufe in Breitenbach unterrichtet. Die Klassen 5-8 gingen in Mittelstille zur Schule.


    

1952 obere Reihe von links: Brigitte Brandenburg, Hanna Ritzmann, Erika Philipp, Bruno Bauroth, Lina Bauroth, Lothar Barz, Wolfgang Huhn, Frl.Dessau, Siegfried Rothamel
2.Reihe, sitzend: Lydia Ritzmann, Brigitte Rothamel, Rudi Kürschner, Brigitte Barz, Christel Göpfert, Gerda Kallenbach, Ursula Möller, Marga Krech, Thea Ritzmann
3.Reihe, sitzend; Renate Peter, Bärbel Wilhelm, Gerhard Schatt, Theo Schatt, Werner Wilhelm, Gerhard Hüller, Bernd Hüller
Sitzend: Bernd Herdmann, Roswitha Schatt, Marianne Rudolf, Rita Brandenburg, Gutta Brandenburg, Anita Leipold, Anneliese Reinhardt, Walter Peter


 
Der Schulsaal wurde 1954 renoviert und die Klassen 3 und 4 nach Mittelstille eingegliedert. Klasse 1 und 2 blieben in Breitenbach. In Mittelstille war eine Küche vorhanden. So kochte Sophie Endter für die Schulkinder jeden Tag ein richtiges Essen.
  
In Breitenbach wurden 1956/57  6 Schüler, 1958/59 10 Schüler unterrichtet.
1958 wurde der Polytechnische Unterricht eingeführt. Im Sommer hieß das Tätigwerden in der Landwirtschaft, im Winter Unterricht in der Fa. Kampmann.
1960 wurde Frau Hampel (später mit Herrn Adolph verheiratet) zur Schulleiterin. Die Schulstärke betrug 1960/61 10 Schüler, 1963/64 16 Schüler und 1964/65 19 Schüler. 1964 war die Schule als einklassige Schule  die Einzige im Kreis.
Zum Elternbeirat 1961 gehörten: Dora Schatt, Erna Peter, Ernst Dietzel und Ernst Wilhelm.[1]


Frau Gitta Hampel
Christina Peter
Gerda Dietzel
Ingrid Möller
Jutta Schatt
Traudel Kranz
Anita Wilhelm
Dieter Wilhelm
Knut (Sohn von Frau Hampel)
 









1960

Der Zustand der Schule verschlechterte sich. Die Schulaborte waren wegen der Frosteinwirkung kaputt gegangen, die Fußböden brauchten eine Erneuerung und auch eine Innenrenovierung war notwendig. Die Schule
 
wurde geschlossen.  
 
 Ab  Februar 1965 besuchten die Kinder der 1.-4. Klasse die Schule in Springstille, 5.-8.Klasse in Mittelstille und 9. + 10.Klasse in Schmalkalden.  Ab 1977 wurden in Mittelstille nur noch die Klassen 1-4 unterrichtet. 1998 wurde der Schulbetrieb auch in Mittelstille eingestellt.[1]  

 
   
 
[1] Nach mündlich überlieferten Erzählungen, aufgeschrieben von Constanze Rathmann
 
[1] Protokolle – Stadt- und Kreisarchiv Schmalkalden  
 
[1] Duplicat Lager-Stück- und Steuer-Buch der Dorffschafft Breidenbach mit der Wüstung Reinhardsrode Amts Schmalkalden verfertiget Anno 1769 vom Scribent Stamm revidirt Scribent Dönch – Hessisches Staatsarchiv Marburg, Kataster I Breitenbach B2
 
[2] Schulbaurechnung 1864-Stadt- und Kreisarchiv Schmalkalden

[3] Adressbücher- Stadt- und Kreisarchiv Schmalkalden
 
 
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